[:de]Vormals Haus 54 steht für meine bestimmte Aneignung einer Bauruine in Nord-Berlin. Das vormals als Miets- und Schlachthaus genutzte Gebäude stand unter Denkmalschutz, gab jedoch längst deutliche Spuren seines inneren Verfalls und offenbar langjähriger Nichtnutzung preis. Das so von mir vorgefundene Ensemble konnte ich nach Einigung mit dem Eigentümer als Präsentationsraum oder Raumpräsentation um-nutzen.
Die aufgehäuften Klinker, fetzenweise abgerissenen Tapen, stellenweise abbröckelender Putz beließ ich wie vorgefunden, als bewusste Setzung; Substanz und Akzidenz der Räume blieben unberührt. Meine überwiegend bereits zuvor entstandenen Objekte und Tafelbilder sollten aufgrund ihrer inneren und äußeren Beschaffenheit die Räume thematisieren – in der Form einer Installation eine wechselseitige Bezugnahme von Raum und Artefakt, Zufälligkeit und Notwendigkeit ermöglichen.
Mit dem Titel Vormals Haus 54 mochte ich schließlich nicht allein der Zeitweiligkeit meiner Aneignung, sondern zugleich dem geplanten Abriss des vielfältig genutzten Gebäudes entsprechen. Dasselbe ist gut ein Jahr nach Abbau meiner Arbeiten vollständig abgerissen worden. Bei meinen letzten Besuchen des Geländes fand ich stets eine Brache vor.
[:en]With the project Vormals Haus 54 [Former House 54] I attempted to appropriate a former listed edifice in the North of Berlin. Once the building itself was used as a flat having a store at its very bright basement. Asking the proprietor whether I might transform the whole place into an exhibition or rather environment I decided not re-arrange the entire setting, that is I implemented the found objects such as broken rocks and much more into my work and vice versa.
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